Ratgeber – Münzen reinigen

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Münzen reinigen – ein kleiner Ratgeber

Eine immer wieder gestellte Frage ist, wie reinige ich meine Münzen? Kupfer-, Silber-, ja sogar Goldmünzen können in den unterschiedlichsten Farbtönungen patinieren, so mancher Sammler ist dann versucht seine Schätze wieder schön zum glänzen zu bringen. Von persönlichen Vorlieben einmal abgesehen sollte dabei jedoch bedacht werden, dass viele Sammler Münzen mit einer guten Patina schätzen, ja diese sogar wertsteigernd wirken kann. Also warum reinigen?

Grundsätzlich sollten Münzen nicht gereinigt, ja schon gar nicht geputzt werden!  Von diesem Grundprinzip kann man folgende Ausnahmen formulieren:

1. Die Münze ist verschmutzt, hat also einen Belag

Dies wird in der Regel nur bei Fundmünzen der Fall sein. In diesen Fällen sollte dieser Belag entfernt werden, dies kann mit Seife und einer weichen Bürste geschehen. Allerdings sollte dies nur bei weniger wertvollen Münzen so gehandhabt werden. Teurere Stücke können mit Wasser in einem Ultraschallreiniger behandelt werden, dieser arbeitet sehr sanft und durchaus gründlich.

2. Die Münze hat Grünspan und ist aus Silber

Das dürfte fast nur bei Stücken nach 1920 vorkommen. Einige Ausgaben wie die aus der Zeit der Weimarer Republik, der DDR und auch der Bundesrepublik wurden in 500er oder 625er Silber verausgabt. Diese Stücke können durch den hohen Kupferanteil durchaus Grünspan ansetzen. Dies äußert sich in einem mehr oder minder starken grünen Film oder gar einem grünen Belag auf der Münze. Aber auch ältere Münzen, z.B. Stücke des Kaiserreichs oder alte Taler können einen Grünspanfilm aufweisen wenn die Stücke unsachgemäß aufbewahrt wurden. Viele ältere Münzhüllen enthalten Weichmacher, welche die Münze angreifen und die Bildung von Grünspan begünstigen. Entsorgen Sie diese Münzhüllen und kaufen Sie ggf. neue, aus Weichmacher freiem Material. (unser Münzen-Zubehör ist immer weichmacherfrei!) In diesen Fällen hilft nur ein handelsübliches Reinigungsbad, welches den Grünspan gut entfernen kann. Grün patinierte Kupfermünzen (z.B. aus Altdeutschland oder auch aus der Antike) sollten nicht gereinigt werden, dies kann erstens stark wertmindernd sein, auch sehen die Stücke nach einer Reinigung nicht wirklich gut aus.

3. Die Münze hat Fingerabdrücke

Dies ist ein häufiges Problem, vor allem bei Münzen aus Kupfer-Nickel und auch bei Silbermünzen mit niedriger Legierung (500er, 625er). Die Fingerabdrücke sollten schnellstmöglich mit einem Reinigungsbad entfernt werden, sonst besteht die Gefahr, dass sich der aggressive Hautschweiß regelrecht in die Münzoberfläche hineinfrisst. Es passiert häufig, dass Münzen Fingerabdrücke aufweisen und dann längere Zeit in Sammlungen liegen, fast immer ist dann die Münzoberfläche beschädigt und eine Reinigung hat keinen Erfolg mehr. Achten Sie also beim Umgang mit Ihren Stücken darauf, diese nur am Rand zu berühren, dann haben Sie lange Freude daran!

4. Die Münze ist zaponiert

Zaponlack ist ein Art Metall-Schutzlack, der das Anlaufen der Münze verhindert. Früher verbreitetes Hobby so manchen Sammlers ist das Zaponieren aktuell glücklicherweise aus der Mode gekommen. Entfernen sollten Sie den Lack, wenn er unfachmännisch und vor allem zu dick aufgetragen wurde, bzw. nur noch Zaponreste vorhanden sind. Lassen Sie den Lack auf den Münzen, wenn es gut gemacht ist, vor allem bei Kupfermünzen kann dies ratsam sein. Teurere Stücke geben Sie am Besten zum Fachmann, Günstigere können Sie mit Verdünnung oder Nagellackentferner selbst behandeln.

5. Moderne Münzen nach 1945

Münzen laufen zwangsläufig an, dies lässt sich fast nicht vermeiden. Vor allem bei modernen Gedenkmünzen, gerade wenn Sie in Polierter Platte verausgabt wurden kann dies schon unschön sein. Doch kein Grund zu verzagen, ein Reinigungsbad schafft hier problemlos Abhilfe und entfernt die Patinierung schnell und ohne die Münze zu beschädigen. Wichtig ist, die Stücke nur so kurz wie möglich im Bad zu belassen und diese auch nur einzeln zu behandeln. Nutzen Sie dazu eine Münzpinzette mit gummierter Spitze, damit Ihre Sammlerstücke nicht beschädigt werden. Achten Sie bitte auch darauf, dass Sie selbst mit dem Reinigungsbad nicht in Berührung kommen, es wirkt einerseits hautreizend auch zieht Ihnen jeder Spritzer davon die Farbe aus dem Hemd. Es empfiehlt sich also die Reinigung nicht gerade im Festtagsgewand vorzunehmen.

Abschließender Hinweis, reinigen Sie bitte nie Münzen aus der Antike (Ausnahme Belag), Altdeutsche Taler, bzw. besonders wertvolle Münzen (wenn, dann geben Sie diese einem Fachmann). Polieren Sie Münzen nicht mit Lappen, Silberputztüchern o.ä. und verwenden Sie schon gar keine Scheuermittel (alles schon gesehen). So werden Sie lange Freude an Ihren Stücken haben.

Wir hoffen unser kleiner Beitrag konnte Ihnen zum Thema Münzen reinigen etwas weiterhelfen.

Ihr Team von muenzenladen.de